Rostocker Assistenzsystem zur Narkoseführung (RAN)
Bei chirurgischen Manipulationen und diagnostischen Verfahren im Operationssaal hat der Anästhesist oder die Anästhesistin die Verantwortung für eine adäquate Anästhesie des Patienten. Er/Sie muss sicherstellen, dass die Tiefe der Hypnose angemessen ist, der/die Patient/-in keine Schmerzen (Analgesie) fühlt, die Muskeln entspannt sind (Relaxation) und die hämodynamischen Parameter stabil sind. Der Anästhesist schließt aus den Messgrößen verschiedener Standard-Monitore und physiologischer Anzeichen auf den Zustand des Patienten. Mit Hilfe verschiedenen Anästhetika sichert der Anästhesist eine der Situation entsprechende adäquate Narkose. Das RAN wurde für die automatisierte Medikamentenapplikation entwickelt. Ausgehend von der Einbindung der Messsignale in das System wurde rechnergestützt die notwendige Menge an Medikament berechnet und an eine Infusionspumpe übertragen, die das Medikament zum Patienten bringt. Für die Berechnung der Medikamentenmenge wurden unterschiedliche Regelungsansätze (GpC, Fuzzy PD+I, Fuzzy Expert) implementiert. Das entstehende Mehrgrößensystem wurde mittels dezentraler Mehrgrößenregelung geregelt. Das System wird kontinuierlich weiterentwickelt und an aktuelle Erkenntnisse und Methoden angepasst.